Vulkanfreizeit 2016

Zum 9. Mal fand die Vulkanfreizeit im Hause von Wolfhart Baron Stackelberg in Oberwinter statt. 10 Jungen und 5 Mädchen nahmen mit Begeisterung daran teil.

Und was gab es nicht wieder zu sehen und zu bestaunen im Lande der keineswegs erloschenen Eifelvulkane! In der Sinziger Mineralbrunnen GmbH führte Geschäftsführer Marcus-Dominc Hauck persönlich die kleinen Gäste bei laufendem Betrieb durch die Hallen, wo unter ohrenbetäubendem Lärm Millionen Flaschen gesäubert, gefüllt und trans-portiert werden. Die Kohlensäure stammt aus vulkanischen Tiefen. Bei Andernach jagt der Druck dieses Gases den dortigen Geysir mehr als doppelt so hoch wie die höchsten Bäume. Der musste natürlich auch besucht werden, zumal eine reizvolle Schifffahrt auf dem Rhein damit verbunden war.

Mit dem Vulkanexpress ging es kurvenreich und steil auf die höchsten Höhen der Osteifel, von dort zu Fuß hinüber zur Bergruine Olbrück mit einem fantastischen Ausblick vom dortigen Bergfried. Unten im Tal konnte man aus einem stark eisenhaltigen Sauerbrunnen in freier Natur gesundheitsfördernd so viel trinken, wie man wollte – doch war das nicht nach jedermanns Geschmack.

Der Geschäftsführer der Deutschen Vulkanischen Gesellschaft, Wolfgang Kostka, ließ es sich nicht nehmen, mit viel pädagogischem Geschick die Kinder auch diesmal im Vulkan-museum in Mendig (Lava-Dome) persönlich zu führen und sie mit den vulkanischen Erscheinungsformen vertraut zu machen. Täuschend echt wurden dort Vulkanausbrüche in Vergangenheit und Zukunft simuliert.

Danach ging es tief hinab in den Untergrund, über 30 m auf steiler Treppe. Mit nur 8 Grad war es unten ganz schön kalt. Jahrhunderte lang wurden dort aus Basaltlava die besten Mühlsteine der Welt gebrochen – eine mühsame und gefährliche Arbeit. Jetzt sind nur noch riesig, schwarze Hallen unter Tage erhalten, die ganze Stadt Mendig ist unterhöhlt. Eine längst ausgediente und festgezurrte Kleine Dampflock mit angekoppelten Loren fand großen Anklang und wurde erstürmt.

Ein Höhepunkt war, wie in jedem Jahr die Edelsteinsuche an der Wingertsbergwand.

Dank tiefstehender Sonne glitzerte und funkelte es allerorten und so wurde tatsächlich so mancher hübsche Kristall gefunden. Die Basilika Maria Laach konnte wegen einer Messe nur im Eingangsbereich bestaunt werden.

Danach ging es rings um den Laacher See, der nichts anderes ist als Deutschlands größter, wassergefüllter Vulkankrater. Bimssteine wurden gefunden und gesammelt, so leicht, dass sie im Wasser schwimmen können. Unendlich viele Gasblasen blubberten auf dem See. Sie sind keineswegs ein letzter Gruß der großen Vulkanexplosion vor 12.000 Jahren, sondern eine Ankündigung des nächsten Ausbruchs. Er kommt bestimmt. Aber ob in 50 oder in 50.000 Jahren, ist eine völlig offene Frage.

Das Thermalbad in Bad Bodendorf bezieht seine Wärme aus vulkanischer Glut, hätte aber auch nach Meinung der Kinder unter diesen Umständen ruhig noch etwas wärmer sein können. Ein Besuch des ehemaligen Regierungsbunkers mit schauriger Erinnerung an die Zeit des kalten Krieges durfte nicht fehlen. Er hat zwar mit Vulkanen nicht zu tun, liegt aber am Weg. In Walporzheim wurde die Weinregion des Ahrtals gewürdigt mit köstlichem rotem Traubensaft in der dortigen Weinmanufaktur.

Spiel und Spaß kamen nicht zu kurz auf der großen Terrasse hoch über dem Rhein. Eine Rallye durch den Fachwerkort Oberwinter wurde mit Feuereifer bewältigt, gab es doch Preise zu gewinnen. Das Wetter spielte phantastisch mit, so dass die Nutzung des offenen „Speisesaals“ mit Biertischen unter dem Balkon unproblematisch war. Der große und kleine Dschungelpfad durch das Gestrüpp im ausgedehnten Garten wurde diesmal wieder für lebhafte Spiele geschätzt.

Für das leibliche Wohl sorgte erneut Marianne Güthe und erntete damit seitens der Kinder großes Lob. Bei der Durchführung der Freizeit assistierten Ingrid und Hanna v. Schiller dem Hausherrn.

Wolfhart Frhr. v. Stackelberg

Mein ganz besonderer Dank gilt Baron Stackelberg, der wiederholt sein Anwesen für diese Freizeit zur Verfügung gestellt hat und eine so erlebnisreiche Woche für die Kinder mit großen Engagement hervorragend organisiert hat.

Für die VARWL

Gisela Frfr. v. Weitershausen, Alfter
Stellv. Vorsitzende
giselaweitershausen@web.de